Darmerkrankungen: Schneller erkennen – schneller handeln

Bild: Colourbox.de
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Erlanger Forscher erprobten Laser-Verfahren zur präziseren Untersuchung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Rund 400.000 Menschen in Deutschland leiden unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind immer wiederkehrende Entzündungen der Darmschleimhaut, die auch Veränderungen der darmeigenen Gefäße mit einschließen. Forscher der Medizinischen Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie und der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen stellen jetzt Studienergebnisse vor, die belegen, dass das Verfahren der multispektralen optoakustischen Tomografie (MSOT) die Untersuchung und Bewertung der Entzündungsaktivität verbessern kann.

Die Erlanger Forscher haben das MSOT-Verfahren erstmalig am Darm eingesetzt. Dieses verwendet bei der Untersuchung der Darmwände von Betroffenen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen zusätzlich zum bewährten Ultrasachallgerät noch einen Laser, der für den Patienten nicht spürbar ist. Die Mediziner fanden heraus, dass mithilfe dieser hochsensitiven Methode Entzündungsaktivitäten und ihre Vorboten, z. B. Durchblutungsveränderungen, in bereits kleinster Ausprägung nachgewiesen werden können. Durch diese Technik können Ärzte aufkommende Entzündungen schneller als bisher erkennen und therapeutisch auf sie reagieren. In Zukunft soll die Forschung mit der MSOT auf noch größere Patientengruppen ausgeweitet werden, um die Ergebnisse so umfassend wie möglich nutzen und neue Therapiewege entwickeln zu können.

Das schmerzhafte Leiden chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen belastet Betroffene meist ein Leben lang durch ihren schubweisen Verlauf – eine vollständige Heilung ist bisher nicht möglich. Der Ultraschall ist das bisher bewährte Untersuchungsverfahren, weil es schonend einsetzbar ist und präzise Untersuchungsergebnisse liefert. Mit ihm beobachten die Ärzte beim Patienten regelmäßig den Aufbau und die Dicke seiner Darmwände sowie deren Durchblutung. Veränderungen können auf einen einsetzenden Entzündungsschub hindeuten. Mit der MSOT gibt es nun ein neues Verfahren, um die für die Therapie wichtige medizinische Bildgebung der betroffenen Organe zu verbessern.

Die Studienergebnisse erschienen im Juni 2016 im Fachmedium Gastroenterology (Volume 151, Issue 2, S. 238-240).

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Maximilian Waldner
Telefon: 09131 85-35204
maximilian.waldner@uk-erlangen.de

Dr. Ferdinand Knieling
Telefon: 09131 85-33118
ferdinand.knieling@uk-erlangen.de