Wissenschaftler beraten über globales Energienetz

Windräder
Bild: Panthermedia/ Jean-Luc Cochonneau

Vernetzt in die Zukunft

Sieben Regionen, vier Kontinente und ein Thema: Wissenschaftler aus Kanada, Brasilien, Südafrika, China, USA, Österreich und Deutschland kommen nach Nürnberg, um sich über die Zukunft einer globalen Energiewende auszutauschen. Organisiert wird das Treffen von Forschern der FAU.

„Nach dem unerwarteten Erfolg der deutschen Energiewende gilt es nun, die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien auch weltweit zu vernetzen“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Karl, Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik. Und genau darüber werden am 12. Juli insgesamt etwa 30  Wissenschaftler aus den Partnerregionen Bayern, Georgia (USA), Oberösterreich, Québec (Kanada), São Paulo (Brasilien), Shandong (China) und Westkap (Südafrika) in Nürnberg diskutieren.

Prof. Karl ist wissenschaftlicher Koordinator des Energienetzwerks im Rahmen der 8. Regierungschefkonferenz, zu der der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer seine Kollegen aus den Partnerregionen am 14. und 15. Juli nach München eingeladen hat. Alle zwei Jahre treffen sich die Regierungschefs, um die weltweite Kooperation in der Wirtschaft, in Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken und so den Herausforderungen der Globalisierung zu begegnen und damit einhergehende Chancen zu ergreifen. Unter dem Dach der Regierungschefkonferenz arbeiten wiederum Wissenschaftler aus den sieben Partnerregionen an Zukunftsthemen aus den Bereichen Digitalisierung, Luftfahrt, Satellitentechnologie – und erneuerbaren Energien.

„Regionen mit einem Überschuss an Wind, Solarenergie oder Biomasse müssen künftig auch dazu beitragen, den Energiebedarf dicht besiedelter Ballungszentren in China und Europa CO2-neutral zu decken“, betont Prof. Karl. Schlüsseltechnologien hierfür sind die Speicherung von Biomasse oder elektrischer Energie. Synthetische Erdgassubstitute oder flüssige Energieträger wie Liquid Organic Hydrogen Carriers (LOHC) werden am Energie Campus Nürnberg (EnCN) und der FAU intensiv erforscht und eignen sich beispielsweise, um erneuerbare Energien aus den Partnerregionen in Kanada, Brasilien oder Südafrika künftig auch in den China, Österreich oder Deutschland zu nutzen.

Das Treffen des Energienetzwerks, das auf der Energiekonferenz iSEneC stattfindet, bildet den Auftakt für insgesamt vier wissenschaftliche Netzwerktreffen im Rahmen der Regierungschefkonferenz. Im Beisein von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner werden die von der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) koordinierten multilateralen Projekte am Freitag, 15. Juli, in München vorgestellt.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Jürgen Karl
Tel.: 0911/5302-9021
juergen.karl@fau.de