FAU-Ausstellung im Nürnberger Dokuzentrum
Ausstellung mit Lernlabor zeigt den Alltag zwischen Ideologie und Krieg
Spickzettel, Prüfungen und Klassenfotos: Schulalltag gab es im Großraum Nürnberg, Fürth und Erlangen auch während der NS-Herrschaft. Wie der genau aussah, veranschaulicht eine Sonderausstellung im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände vom 22. April bis 28. August 2016. Organisiert wurde die Schau vom Schulmuseum Nürnberg, ein Gemeinschaftsprojekt der FAU und der Stadt Nürnberg.
Gezeigt wird der persönliche Umgang mit Diktatur und Krieg und was Kindheit und Jugend in den Jahren 1933 bis 1945 bedeuteten – angefangen beim Schulranzen über Kriegsspielzeug und Tagebüchern bis zu Handgranaten aus dem Sportunterricht. Die Ausstellung präsentiert über 250 überwiegend noch nie gezeigte historische Dokumente und Objekte und bietet eine ganz besondere Perspektive: Der Leiter des Schulmuseums, Dr. Mathias Rösch, hat die Exponate gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 14 und 17 Jahren kuratiert. Die Jugendlichen haben also ganz gezielt ausgewählt, welche Objekte sie am meisten faszinieren und welche Exponate aus ihrer Sicht für Gleichaltrige besonders interessant sind.
In einem Lernlabor können sich Besucherinnen und Besucher nach ihren eigenen Interessen anhand der Objekte selbst die Themen auswählen, mit denen sie sich weiter beschäftigen möchten. Ein Medienangebot mit Zeitzeugenberichten und Audiobeiträgen vertieft die Darstellung. Neu ist der Themenbereich „Auschwitz“. Er macht erstmals Berichte jugendlicher Flakhelfer, Schülersoldaten der Luftwaffe, aus Mittelfranken zugänglich, die direkt um das Konzentrationslager Auschwitz im Einsatz waren.
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 21. April 2016, 18.30 Uhr
Mehr Informationen gibt es auf der Webseite des Dokumentationszentrums Reichparteitagsgelände in Nürnberg