Warum sind manche Wolken grau und manche weiß?
Erklärt von Prof. Dr. Thomas Mölg, Professor für Klimatologie an der FAU
Die Farben im Himmel resultieren aus der Streuung und Brechung des Sonnenlichts auf seinem Weg zur Erdoberfläche. Manche Erscheinungen der atmosphärischen Optik haben wir im Alltag verinnerlicht, zum Beispiel den blauen Himmel, andere hingegen entstehen nur unter speziellen Voraussetzungen und sind für uns ein „Schauspiel“ wie ein Regenbogen oder eine Fata Morgana.
Bei den Wolken bestimmen zwei Faktoren ihre Farbe. Einmal die Größe der flüssigen und festen Wasserteilchen in der Wolke, man nennt diese Teilchen Hydrometeore. Zum Zweiten ist es die Anzahl dieser Hydrometeore in der Wolke. Befinden sich vorrangig kleine Tröpfchen und Eiskristalle in der Wolke, kann Sonnenlicht relativ einfach durch die Wolke dringen und wird an den kleinen Teilchen diffus gestreut; die Wolke erscheint uns intensiv weiß.
Nehmen aber die Größe der einzelnen Hydrometeore und ihre Konzentration zu, schafft es immer weniger Sonnenlicht durch die Wolke, und es kommt zur Mehrfachstreuung. Dies nehmen wir als dunkle Wolken in allen möglichen Grautönen wahr. Es macht also Sinn, dass wir uns vor allem vor dunklen Wolken in Acht nehmen: Große, schwere Hydrometeore fallen leichter aus der Wolke und verursachen dadurch Regen und Schneefall.
Warum …?
Warum sind manche Wolken grau und manche weiß? Warum wackelt ein langsames Fahrrad stärker als ein schnelles? Warum kann etwas nach Metall riechen? Antworten auf diese spannenden Fragen gibt es in unserer Reihe „Warum …?„.
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Dieser Text erschien auch in unserem Magazin alexander, das Sie hier als PDF herunterladen können.
Weitere Themen der Ausgabe Nr. 100: ein Gespräch mit Dr. Brigitte Perlick darüber, wie sich die FAU für Flüchtlinge einsetzt, ein Blick in das digitale Herz der FAU und ein Artikel über fünf Schüler, die zusammen mit einem Studenten die Macht der Sprache entdecken.
Weitere Beiträge aus dem Magazin finden Sie unter dem Stichwort „alexander“.