Festes Fundament für Hochleistungsmedizin
Baubeginn am Maximiliansplatz: Funktionsgebäude des Chirurgischen Zentrums nimmt Form an
Wo heute noch eine Lücke klafft, wächst schon bald ein moderner Komplex in die Höhe. Bevor das neue Funktionsgebäude des Chirurgischen Zentrums des Universitätsklinikums Erlangen am Maximiliansplatz allerdings Gestalt annehmen kann, müssen zunächst Vorarbeiten geleistet und eine Baugrube für das insgesamt achtgeschossige Gebäude ausgehoben werden. „Ab kommendem Montag, 18. Januar 2016, werden die Bohrpfähle für die Baugrube gesetzt“, erklärt Dieter Maußner, Leiter des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg. „Insgesamt verbauen wir etwa 3,2 Kilometer Bohrpfähle mit einem Durchmesser von jeweils 75 bzw. 90 Zentimetern und einer Länge von je 10 bis 18 Metern.“ Zusammen mit sogenannten Unterfangungsfundamenten sichern die Bohrpfahlwände die Baugrube, bis das neue Gebäude steht. Nach der Erstellung der Baugrubenwände können dann in den kommenden Monaten die bis zu 14 Meter tiefe Baugrube ausgehoben und die Fundamente für den Neubau erstellt werden.
In diesen Tagen stellt die Baulogistikfirma am Maximiliansplatz den Bauzaun auf, der die Sicherheit von Fußgängern und Straßenverkehr gewährleistet. „Angesichts der ersten Großgeräte, die bereits in dieser Woche eintreffen, wird das Ausmaß der Arbeiten ganz gut ersichtlich“, sagt Dieter Maußner. Neben den Pfählen, für die entsprechende Löcher in den Boden gebohrt werden, werden rund 800 Quadratmeter Unterfangungsfundamente mithilfe von Hochdruckinjektionen (HDI-Verfahren) in den Baugrund eingebracht. „Das bedeutet, dass wir unter bestehende Gebäudefundamente zusätzlichen Beton injizieren – wie mit einer Spritze“, erklärt Dieter Maußner. So wird die Baugrube des Funktionsgebäudes an den Stellen abgesichert, an denen sie direkt an das neue Bettenhaus oder das Alte Universitätskrankenhaus grenzt. „Leider können wir Baustellenlärm nicht komplett ausschließen“, bedauert der Leiter des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg. „Es werden jedoch Arbeitsverfahren gewählt, die die geringsten Emissionen verursachen. So wird der Baugrubenverbau eingebohrt und nicht etwa eingerammt. Auf diese Weise können auch Erschütterungen vermieden werden.“
Alle Chirurgen unter einem Dach
Die Baumaßnahme, die 2020 fertiggestellt und 2021 bezogen werden soll, kostet rund 176 Millionen Euro und wurde im Herbst 2014 vom Bayerischen Landtag bewilligt. Mit der Umsetzung ist das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg betraut. In dem modernen Funktionsgebäude sind künftig 20 OP-Säle, zwei Intensivstationen mit insgesamt 42 Intensivpflegebetten, eine chirurgische Hochschulambulanz, radiologische Untersuchungsräume mit Platz für vier Computertomografen und drei Magnetresonanztomografen sowie auf dem Dach ein Hubschrauberlandeplatz untergebracht. Auf den über 15.000 Quadratmetern Nutzfläche – verteilt auf zwei Untergeschosse, das Erdgeschoss und fünf Obergeschosse – werden außerdem die Zentralsterilisation, notwendige Entsorgungseinrichtungen sowie Räume für Forschung und Lehre integriert.
Weitere Informationen:
Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg
Dieter Maußner
Tel.: 09131/6259-300