Dies academicus 2015 – die FAU feiert ihren 272. Geburtstag

Bild: FAU
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(Impressionen und Redebeiträge finden Sie auf der Webseite zum Dies academicus 2015)

FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger lud am 4. November 2015 zur Feier des 272. Jahrestags der Universitätsgründung in das Audimax (Bismarckstraße 1). Im Zentrum von Horneggers Bericht standen die Höhepunkte des vergangenen Jahres und die jüngsten Entwicklungen der FAU. Die Universität verlieh im Rahmen der Feier den Renate-Wittern-Sterzel-Preis, die Habilitationspreise sowie Ehrensenatorenwürden. Erstmals verliehen wurde die Würde eines Ambassadors.

Der akademischen Gemeinschaft an der FAU, ihren Freunden und Förderern sowie den Bürgerinnen und Bürgern präsentierte der Präsident in seiner Begrüßungsansprache die Erfolge der vergangenen zwölf Monate. „Erstmals in ihrer 272-jährigen Geschichte hat die FAU über 40.000 eingeschriebene Studierende“, sagte Hornegger und skizierte die daraus resultierende Herausforderung, die hohen Standards in Lehre und Forschung zu wahren.

Dazu dienten unter anderem das Projekt zur Qualitätsverbesserung in der Lehre QuiS sowie die laufende Systemakkreditierung. Neue Lehr- und Lernkonzepte seien Teil des Innovationsprozesses. Problemlösungskompetenz und Kreativität bei Studierenden zu fördern sei Ziel der forschungsorientierten Lehre. „Weltklasse-Forschung braucht Weltklasse-Lehre“, betonte er und unterstrich gleichzeitig die Bedeutung tragfähiger Partnerschaften mit Großunternehmen, Mittelstandsvertretern, Behörden, führenden Universitäten in In- und Ausland sowie anderen aufgeschlossenen Kooperationspartnern.

180 Millionen Euro Drittmittel weise die FAU-Bilanz 2014 auf. Diese Stärke schlage sich auch in den zahlreichen Rankings nieder, die internationale Sichtbarkeit und hohe Reputation bescheinigen. Platz 11 im deutschlandweiten DFG-Förderatlas gleich hinter den Exzellenz-Universitäten, Platz 123 im weltweiten THE-Ranking und Platz 52 im Reuters-Ranking der 100 innovativsten Universitäten weltweit, listete der Präsident auf. „Die FAU ist großartig positioniert“, fasste Hornegger zusammen und lobte auch die außergewöhnliche Innovationskultur und die exzellente Einbettung der Hochschule im Städtedreieck. Dazu trügen auch die 107 Ausgründungen der Universität seit 2000 und die 414 Erfindungsmeldungen und 199 Patente zwischen 2012 und 2014 bei.

Das Modell der Volluniversität FAU beruhe darauf, regionale Stärken mit wissenschaftlichen Kompetenzen unterschiedlichster Disziplinen zu kombinieren und daraus Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln, erläuterte Hornegger und stellte die Zukunft unter das Motto „Wissenschaft neu denken“.

Die traditionelle Grußbotschaft  der Bayerischen Staatsregierung entrichtete der Staatsminister des Inneren, für Bau und Verkehr, Joachim Herrmann, in Form eines Interviews mit Moderatorin Amrei Noä. Für die Studierenden sprach Ingwer Andersen als Studentischer Senator ein Grußwort.

In Prof. Dr. Heiner Bielefeldts Festvortrag stand „Die UN-Debatte über ‚traditionelle Werte‘: Anschlag auf den Geltungsanspruch der Menschenrechte?“ im Mittelpunkt. Bielefeldt hat den 2009 neu eingerichteten Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der FAU inne und fungiert seit August 2010 außerdem ehrenamtlich als UN-Sonderberichterstatter über Religions-und Weltanschauungsfreiheit. Bielefeldt hat Bücher und Aufsätze zu Fragen der Rechtsphilosophie, Ideengeschichte, politischen Ethik und insbesondere zu Theorie und Praxis der Menschenrechte verfasst.

Der Abend wurde umrahmt vom Jazz-Rock-Pop-Chor der Universität Erlangen-Nürnberg unter Leitung von Ulrich Nehls und wurde von FAU-Alumna Amrei Noä moderiert. In der Palmeria des Klinikums klang der Abend mit einem Umtrunk aus.

Verleihung der Ehrensenatorenwürde

Die Ehrensenatorenwürde, die höchste Auszeichnung der Universität, erhalten in diesem Jahr Assessor Dipl.-Volksw. Thomas A.H. Schöck, ehemaliger Kanzler der FAU, sowie das Stifterehepaar Heide und Horst Feldmeier. Mit dieser Ehrung bedankt sich die FAU für die langjährige Verbundenheit und ihr Wirken zum Wohle der Universität.

Entscheidende Impulse zur Entwicklung der FAU gab Schöck mit dem Erwerb des heutigen Röthelheim-Campus für die Universität, bei der Einführung einer leistungsfähigen kaufmännischen Software für Klinikum und Universität oder bei der Beschaffung des ersten intraoperativen Kernspintomographen für die Neurochirurgie.

Bologna-Prozess, Sparrunden, bayerisches Optimierungskonzept, die Strukturreform der FAU, Studienbeiträge, doppelter Abiturjahrgang und Ausbauplanung, Neubauten, und Sanierungen, der Ausbau der Unistandorte Nürnberg, Erlangen, Fürth und Pleinfeld mit seinem Wassersportzentrum, Max-Planck- und Helmholtz-lnstitut, Exzellenzinitiative, Verwaltungsreform, Kosten- und Leistungsrechnung, Neuerungen im IT-Bereich, Patente und Patentverwertung im Unibetrieb, Vernetzung mit der Wirtschaft und in die gesamte Region hinein, all das und noch viel mehr hat er als Beauftragter für den Haushalt, als Verantwortlicher für Bau und nichtwissenschaftliches Personal und als Mitglied der Universitätsleitung mitgestaltet.

Die Pädagogen Heide und Horst Feldmeier hielten über lange Jahre aktiv den Kontakt zur FAU und brachten sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeiten insbesondere in die Ausbildung der Studierenden mit ein. Zur Erinnerung an ihre früh verstorbene Tochter und FAU-Alumna errichteten sie die Dr. Jutta Feldmeier-Stiftung, deren Stipendien dazu beitragen, Studierenden eine akademische Ausbildung im Ausland zu erleichtern, u.a. durch einmalige Studienbeihilfen an deutsche und ausländische Studierende zur Förderung eines Auslandssemesters, zur Teilnahme an internationalen Forschungsveranstaltungen und für Reisezuschüsse. Sie engagieren sich persönlich bei der Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten, bislang fast hundert junge Menschen.

Verleihung der Würde eines Ambassadors

Erstmals wurde ein FAU Ambassador ernannt. Diese Würde wird in den kommenden Jahren einer Reihe von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern aus dem Ausland verliehen werden. Ein Ambassador soll die Interessen der FAU in seinem Heimatland vertreten und in seinem eigenen wissenschaftlichen Umfeld von den Erfahrungen an der Universität Erlangen-Nürnberg berichten. Er kann Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich für einen Aufenthalt an der FAU Erlangen-Nürnberg interessieren, seinen Rat geben und dafür sorgen, dass Beziehungen zwischen den Universitäten seines Landes und der FAU aufgenommen und gepflegt werden.

Prof. Dr. Enrique Zuazua ist einer der führenden Köpfe im Bereich der Angewandten Mathematik und arbeitet gegenwärtig als Professor für Angewandte Mathematik an der Universidad Autónoma de Madrid. Im Rahmen eines Humboldt- Forschungspreises besuchte er die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im akademischen Jahr 2014/2015. Seine Forschungstätigkeit an der Universität war vor allem auf die optimale Steuerung partieller Differentialgleichungen fokussiert und wurde durch eine Reihe von Seminaren, Gastvorträgen und Workshops ergänzt. Während dieser Zeit ist ihm die FAU mehr und mehr ans Herz gewachsen, weswegen er gerne eingewilligt hat, das Amt des Ambassadors zu bekleiden.

Renate-Wittern-Sterzel-Preis

Mit der Verleihung des Renate-Wittern-Sterzel-Preises zur Förderung der Gleichstellung und Vielfalt an der FAU an Prof. Dr. Peter Bubmann sowie die Geschäftsstelle des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der FAU (ZfL) unter Leitung von PD Dr. Birgit Hoyer würdigt die FAU das außerordentliche Engagement zur Förderung von Vielfalt in der Wissenschafts- und Organisationskultur der FAU beitragen. Bubmann zeichnet der erfolgreiche und vorbildliche Einsatz für die Förderung der Gleichstellung im Bereich seiner Professur aus. Das ZfL zeigt herausragendes Engagement hinsichtlich der Förderung von Gender- und Diversitykompetenz im Rahmen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung.

Habilitationspreise

Die vom Universitätsbund Erlangen-Nürnberg gestifteten und mit jeweils 2.000 Euro dotierten Habilitationspreise werden in diesem Jahr an folgende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für ihre Habilitationsschriften verliehen:

Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie

  • PD Dr. phil. Lars Allolio-Näcke: Kulturpsychologie und Anthropologie der Religiösen Entwicklung
  • PD Dr. theol. Claudia Jahnel: Afrikanische Theologie. Kulturwissenschaftliche Analysen und Perspektiven

Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

  • PD Dr. jur. habil. Jan Christopher Schuhr: Eine Theorie des Gesetzlichkeitsprinzips – Verhaltensregeln und Unmöglichkeit im Strafrecht – Zum Schutz von Rationalität und Freiheit im materiellen Strafrecht, insbesondere durch Art. 7 EMRK, Art 49 I,II GRCh und Art. 103 II GG

Medizinische Fakultät – Thiersch-Preis

  • PD Dr. rer. nat. Dr. med. habil. Stefan Wirtz: Cellular and molecular aspects of cytokine functions in inflammatory diseases – Studies about the role of IL-27, IL-33, and IL-35 in the context of infection and inflammation

Naturwissenschaftliche Fakultät – Emmy-Noether-Preis

  • PD Dr. rer. nat. habil. Christian Papp: Surface Chemical Reactions – In situ studies of heterogeneous catalysis and the reactivity of modified surfaces

Technische Fakultät – Wolfgang-Finkelnburg-Preis

  • PD Dr.-Ing. habil. Andreas Bräuer: In situ Raman spectroscopy for high pressure process technology

Weitere Informationen:

Impressionen und Redebeiträge auf der Webseite zum Dies academicus 2015

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