Teilnehmer für Studie zu Essstörungen gesucht
Zusammenhang von Essverhalten und Emotionserleben im Fokus
Essstörungen sind komplexe psychische Erkrankungen. Um bestehende psychotherapeutische Behandlungsmethoden weiter zu verbessern, erforscht der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie den Zusammenhang von Essverhalten und Emotionserleben. Im Rahmen dieser Studie werden aktuell Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht die an einer bulimischen Essstörung leiden. Menschen, die Essanfälle haben, nach denen Sie ausgleichende Maßnahmen durchführen, können mit dem Lehrstuhl Kontakt aufnehmen.
Die Studienteilnahme beinhaltet:
- Ausführliche Diagnostik (telefonisch und am Lehrstuhl für Klinische Psychologie)
- iPod-Befragung (iPod für zu Hause, auf dem Sie 1 Woche lang regelmäßig Fragen zu ihrem aktuellen Befinden beantworten sollen)
- 1 Experiment (Lehrstuhl für klinische Psychologie)
- Online-Fragebogen (wird zu Hause ausgefüllt)
Der Zeitaufwand beträgt insgesamt ca. 10 Stunden.
Gründe für die Teilnahme an der Studie
- Die Teilnehmenden erhalten kostenlos und unabhängig von der Krankenkasse eine ausführliche psychologische Diagnostik. Somit können sie dem Verdacht einer Bulimie weiter nachgehen und können in Zukunft gegebenenfalls entsprechende Hilfsangebote für Personen, die an einer Bulimie leiden, gezielt nutzen.
- Die Teilnehmenden leisten einen wichtigen Beitrag zur klinisch-psychologischen Forschung im Bereich Emotionserleben und Essstörungen und zur Verbesserung des bestehenden Therapieangebotes.
- Aufwandsentschädigung von 100 Euro.
Hintergründe zu den verschiedenen Essstörungen
Bei dem Begriff „Essstörung“ kommen vielen Menschen zunächst abgemagerte junge Frauen in den Sinn, die ihre Nahrungsaufnahme auf ein Minimum reduzieren oder gar versuchen, vollständig darauf zu verzichten. Wird dabei eine bestimmte, individuelle Gewichtsgrenze unterschritten, leidet eine Person an Magersucht bzw. Anorexia Nervosa. Eine weitere, meist bekannte Form der Essstörung ist Bulimia Nervosa, oft auch als Ess-Brech-Sucht bezeichnet, wodurch das Krankheitsbild jedoch nicht vollständig erfasst wird.
Betroffene haben Essattacken, bei denen sie jegliche Kontrolle über ihr Essverhalten verlieren und innerhalb kurzer Zeit extreme Mengen an Nahrung aufnehmen. Damit ist nicht etwa ein großer Nachschlag beim Mittagessen gemeint, sondern bei diesen Essanfällen kommen beispielsweise nach 500 Gramm Nudeln mit Sauce noch Kekse, Schokolade und Chips hinzu, teilweise gefolgt von weiteren salzigen oder süßen Nahrungsmitteln. Im Anschluss greifen Betroffene auf verschiedene Maßnahmen zurück, um die hohe Kalorienzufuhr wieder auszugleichen. Dabei kann es sich um selbst herbeigeführtes Erbrechen handeln, aber auch um exzessives Sporttreiben oder den Missbrauch von Abführmitteln.
Erst in den letzten Jahren rückte eine dritte Essstörung in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung, die „Binge Eating Disorder“ – ein Begriff, mit dem die meisten Menschen zunächst nichts anfangen können. Hierbei kommt es wie bei der Bulimie zu Essanfällen begleitet von einem Kontrollverlust über das Essverhalten – jedoch ohne nachfolgende ausgleichende Maßnahmen, weshalb Übergewicht nicht selten eine Begleiterscheinung der Binge Eating Disorder ist.
Essstörungen sind komplexe psychische Erkrankungen. Um bestehende psychotherapeutische Behandlungsmethoden weiter zu verbessern, erforscht der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie den Zusammenhang von Essverhalten und Emotionserleben. Im Rahmen dieser Studie suchen wir aktuell Teilnehmer/-innen, die an einer bulimischen Essstörung leiden. Wenn Sie Essanfälle haben, nach denen Sie ausgleichende Maßnahmen durchführen, können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen.
Weitere Informationen:
- Per E-Mail mit dem Betreff „Bulimie“ an klips-bedstudie@fau.de
- Per Telefon: 0152 278 24 261