Neue Humboldt-Stipendiaten und -Preisträger an der FAU

Markgraf vor dem Schloss
Markgraf vor dem Schloss (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Die Friedrich-Alexander-Universität genießt international einen hervorragenden Ruf. Beweis für diese Reputation sind nicht zuletzt die vielen international renommierten Wissenschaftler, die sich die FAU als Gastuniversität aussuchen, um zusammen mit FAU-Kollegen im Rahmen eines Stipendiums oder Forschungspreises der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu forschen.

Prof. Dr. Vijay Bhargava, Lehrstuhl für Digitale Übertragung

Prof. Dr. Vijay Bhargava (Bild: Evengelos Photography)
Prof. Dr. Vijay Bhargava (Bild: Evengelos Photography)

Prof. Dr. Vijay Bhargava ist mit einem mit 60.000 Euro dotierten Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet worden, mit dem er am Lehrstuhl für Digitale Übertragung an der FAU forschen wird. Zusammen mit dem Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Robert Schober wird Bhargava daran arbeiten, die neueste Generation der drahtlosen Kommunikation weiterzuentwickeln. Sein Augenmerk wird dabei unter anderem auf Mehr-Antennen-Systemen sowie speziellen Kodierungs- und Kommunikationssystemen liegen. Ein weiterer Forschungsbereich wird das Energy Harvesting sein: Bei dieser Technologie werden kleine Mengen Energie aus Quellen wie beispielsweise Vibrationen für mobile Geräte gewonnen, damit diese nicht abhängig von Batterien bzw. Akkus sind.

Prof. Dr. Vijay Bhargava ist am Department of Electrical and Computer Engineering an der University of British Columbia im kanadischen Vancouver tätig, das er von 2003 bis 2008 leitete. Bhargava promovierte an der Queen´s University in Canada. Er gehört zu den meistzitierten

Wissenschaftlern der Welt. Bhargava ist Fellow des Institute of Electrical and Electronic Engineers, der Royal Society of Canada, der Canadian Academy of Engineering und des Engineering Institute of Canada.

Ausgezeichnete Forscher

Mit dem Humboldt-Forschungspreis zeichnet die Alexander-von-Humboldt-Stiftung jährlich bis zu 100 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihr bisheriges Gesamtschaffen aus, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können. Die Preisträger werden von der Stiftung eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen.

Dr. Thaissa Dantas Pessoa

Dr. Thassia Dantas Pessoa. (Bild: privat)
Dr. Thassia Dantas Pessoa. (Bild: privat)

Als Alexander-von-Humboldt-Stipendiatin arbeitet Dr. Thaissa Dantas Pessoa am Lehrstuhl für Zelluläre und Molekulare Physiologie von Prof. Dr. Christoph Korbmacher seit September 2015 an einem zweijährigen Forschungsprojekt. Dort erforscht sie, wie ein bestimmter Transient Receptor Potential (TRP) Ionenkanal, TRPV4, funktioniert und wie er reguliert wird. TRPV4 kommt besonders häufig in der Niere vor, seine Bedeutung für die Nierenfunktion ist jedoch noch weitgehend unklar. TRPV4 findet sich insbesondere in Epithelzellen des distalen Nephrons und Sammelrohrs, wo TRPV4 mutmaßlich als Mechano- und/oder Osmosensor eine Rolle spielt. Für ihre experimentellen Untersuchungen wird Dr. Pessoa eine Kombination von biochemischen und elektrophysiologischen Methoden einsetzen.

Dr. Thassia Dantas Pessoa promovierte von 2009 bis 2013 am Institut für Biomedizinische Wissenschaft an der Universität Sao Paulo in Brasilien. Anschließend forschte sie dort als Postdoc zur Nieren- und Transportphysiologie.

Dr. Hui-Lei Hou

Dr. Hui-Lei Hou. (Bild: privat)
Dr. Hui-Lei Hou. (Bild: privat)

Graphen besteht aus einer einzelnen Lage Kohlenstoffatome und ist damit einer der wichtigsten Vertreter einer neuen Materialklasse, der zweidimensionalen Kristalle. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften ist Graphen zum neuen Hoffnungsträger für zukünftige Technologien avanciert.

Dr. Hui-Lei Hou wird im Rahmen seines Humboldt-Stipendiums in den kommenden zwei Semestern am Lehrstuhl für Organische Chemie II von Prof. Dr. Andreas Hirsch an der Entwicklung von neuen Hybridmaterialien, die auf Graphen basieren, forschen. Sein Ziel ist es zunächst, einen einfachen und gleichzeitig effizienten Weg zu finden, Hybridmaterialien herzustellen, in denen die Eigenschaften von Graphen mit denen von Porphyrinen kombiniert werden. In weiteren Schritten will Hou auch andere Verbindungen mit Graphen kombinieren, um Materialien zu erhalten, die die einzigartigen optischen, elektrischen und chemischen Eigenschaften der einzelnen Komponenten besitzen.

Dr. Hui-Lei Hou ist seit Juni 2015 an der FAU. Zuvor machte er seinen Master in Chemie am chinesischen Changchun Institute of Applied Chemistry der Chinese Academy of Sciences. Dort arbeitete er mit der Kohlenstoffmodifikation Fullerenen-C60 und erwarb seinen Doktorgrad in analytischer Chemie.

Dr. José Manuel González Álvarez

Dr. José Manuel González Álvarez. (Bild: Laura Welsch)
Dr. José Manuel González Álvarez. (Bild: Laura Welsch)

Seit etwa zwanzig Jahren verschwimmt in vielen modernen Erzähltexten die Grenze zwischen Autobiographie und Fiktion. Eine neue Gattung entsteht: die Autofiktion, mit der sich Literaturwissenschaftler und -kritiker seitdem zunehmend beschäftigen. Mit welchen literarischen Mitteln, mit welchen narrativen Verfahren verbergen und zeigen Autoren ihr Ich in autofiktionalen Werken? Welchen Einfluss haben Humor und Parodie auf die fiktionale Darstellung des Ich? Diesen Fragen geht Dr. José Manuel González Álvarez in der zeitgenössischen argentinischen Autofiktion nach. Sein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verwendung fantastischer, metafiktionaler und spielerischer Elemente zur Erzeugung autofiktionaler Texte.

José Manuel González Álvarez forscht seit September 2015 als Humboldt-Stipendiat am Institut für Romanistik bei Prof. Dr. Andrea Pagni (Professur für Lateinamerikanistik, insb. Literatur- und Kulturwissenschaft). Nach einem Studium der spanischen Philologie an der Universität Salamanca promovierte er daselbst im Jahr 2005 in lateinamerikanischer Literaturwissenschaft. Im Anschluss lehrte er lateinamerikanische Literatur an der Universität Salamanca und war zwischen 2008 und 2010 Postdoctoral Fellow an der Universität Buenos Aires in Argentinien. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der argentinischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts.

Weitere Informationen:

Pressestelle der FAU
Tel.: 09131/85-70229
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