Laser sind die Zukunft – auch in der Medizin

Feiner als jedes mechanische Instrument: Operationen mit dem Laserstrahl ermöglichen nie dagewesene Präzision. (Bild: David Hartfiel)
Feiner als jedes mechanische Instrument: Operationen mit dem Laserstrahl ermöglichen nie dagewesene Präzision. (Bild: David Hartfiel)

An der Friedrich-Alexander-Universität forschen Wissenschaftler daran, wie Licht nicht nur den OP-Saal erhellt, sondern auch Gewebe automatisch erkennen, schneiden und gar Krebs heilen kann.

von Marc Borufka

Laser sind heute ein kaum mehr wegzudenkender Bestandteil unseres Lebens. Seit der US-amerikanische Physiker Theodore Maiman 1960 den ersten Laser entwickelte, hat sich einiges getan. „Die Entwicklung des Lasers wurde und wird unheimlich rasant vorangetrieben“, sagt Prof. Peter Hommelhoff, Leiter des Lehrstuhls für Laserphysik an der FAU. Vor allem wegen der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten: CDs werden mit Lasern gelesen, in Supermärkten werden mit dem roten Licht die Waren an der Kasse registriert, und in der Autoindustrie werden lasergesteuerte Roboter bei der Produktion eingesetzt.

Fokussierte Hochleistungslaser können sogar zum ultrapräzisen Schneiden und Schweißen von Metall benutzt werden. Geschätzt werden die Eigenschaften des Lasers auch in der Medizin. Bereits ein Jahr, nachdem Maiman den Laser entwickelt hatte, setzten Mediziner die Strahlquelle schon in der Augenheilkunde ein. Die Ärzte behandelten mit den Laserstrahlen die Erkrankungen der Retina sowie den grünen Star. 1965 nutzten erstmals Chirurgen diese Technologie. Bereits in den Siebzigern wurden Magen-Darm-Krankheiten mit Laser behandelt, ebenso verengte Blutgefäße.

Was ist aber das Geheimnis des Lasers, und was unterscheidet ihn von anderen Lichtquellen wie der Sonne und der Glühbirne? Es sind die Photonen, die den gewaltigen Unterschied ausmachen. Das sind kleine Energiebündel, die sich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Vereinfacht ausgedrückt: Bei einer Küchenlampe werden verschiedene Photonen erzeugt, die kreuz und quer durch die Küche geschleudert werden. Hingegen werden bei einem Laser Photonen erzeugt, die einander in Energie und Wellenlänge gleichen und in dieselbe Richtung fliegen. Auf diese Weise kann der Weg des Lichts kontrolliert werden. Eine Eigenschaft, die für das präzise Arbeiten in der Medizin unabdingbar ist und das Laserlicht zu einer wichtigen Technologie bei der Behandlung von Patienten macht.

Neugierig geworden?

Dieser Text erschien zuerst in unserem Forschungsmagazin friedrich zum Thema Licht. Lesen Sie im friedrich Nr. 114, warum die letzten Worte Goethes für die Wissenschaft ein Auftrag sind, was Licht ist, woher es kommt, warum wir es sehen, was Licht mit uns macht.

Weitere Beiträge aus dem Magazin finden Sie auch hier im Blog, unter dem Stichwort „friedrich“.