Medizinhistorischer Vortrag: „Amputierte Veteranen“
Behinderung als gesellschaftliche Herausforderung nach dem Zweiten Weltkrieg
Wie erging es Kriegsversehrten im Nachkriegsdeutschland und wie wurden diese wieder in die Gesellschaft eingegliedert? Im Rahmen der Medizinhistorischen Vortragsreihe des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU wird Dr. Christine Wolters, Medizinische Hochschule Hannover, am 11. Mai, um 18.15 Uhr, einen Vortrag zu diesem Thema halten. Die Medizinhistorische Vortragsreihe findet im Raum 0.011 im Kollegienhaus, Universitätsstraße 15 statt. Die Vorträge sind öffentlich und kostenlos.
3,5 Millionen Kriegsversehrte lebten nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und veränderten die öffentliche Wahrnehmung von körperlicher Behinderung. Besonders arm- und beinamputierte Veteranen fielen in der Öffentlichkeit auf. Sie forderten sowohl einen respektvollen Umgang als auch umfassende Integrationsbemühungen ein. Gleichzeitig wollten die Betroffenen nicht als behindert gelten, sondern als leistungsfähig und erfolgreich. Deshalb beteiligten sich viele von ihnen auf verschiedenen Ebenen aktiv an der gesellschaftlichen Neuordnung nach 1945.
Anhand von Beispielen aus einem neuen Quellenbestand von über 10.000 Behördenakten von etwa 3.500 Kriegsversehrten zeigt Wolters, welche staatlichen Hilfen sie einerseits in Anspruch nahmen und wie sie sich andererseits im beruflichen und privaten Umfeld integrierten.
Termin:
Montag, 11. Mai, 18.15 Uhr, Kollegienhaus, Raum 0.011, Universitätsstraße 15, Erlangen
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Karl-Heinz Leven, Tel.: 09131/85-22094, karl-heinz.leven@fau.de