Auf der Spur von Krankheiten und ihren unsichtbaren Fingerabdrücken
Viele Krankheiten, bei denen sich das Gewebe dauerhaft verändert, hinterlassen dort einen typischen Fingerabdruck. An körpereigenen Eiweißen, die in fast allen Geweben vorkommen, lassen sich diese Umbauprozesse erkennen. Der Vorteil: Sie leuchten, wenn sie mit gepulstem infrarotem Licht bestrahlt werden. Doch was im Labor gut funktioniert, hat einen entscheidenden Nachteil: Die Technik ist zu groß für den Einsatz im Körper. Wissenschaftler der FAU arbeiten daran, diese sogenannte Multiphotonen-Bildgebung entsprechend zu miniaturisieren. Prof. Dr. Dr. Oliver Friedrich, Lehrstuhl für Medizinische Biotechnologie, und Prof. Dr. Maximilian Waldner, Professur für Funktionelle Bildgebung in der Medizin, stellen in ihrem Vortrag „Auf der Spur von Krankheiten und ihren unsichtbaren Fingerabdrücken“ am Montag, 18. Mai, um 18 Uhr den aktuellen Stand der Forschung vor. Veranstaltungsort ist die Aula des Schlosses Erlangen. Der Vortrag ist Teil der Reihe „Wissenschaft im Schloss“.
Viele Krankheiten, bei denen sich das Gewebe dauerhaft verändert, wie etwa chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Tumore sowie degenerative Erkrankungen der Muskulatur und des Herzens, hinterlassen einen typischen Fingerabdruck im Gewebe. Bisher werden bei Krankheiten Gewebeproben entweder im Labor eingefärbt und analysiert oder mit speziellen Endo-Mikroskopen direkt im Patienten nach Anfärben mit Farbstoffen untersucht. Diese Verfahren sind jedoch zeitaufwändig und können durch die verwendeten Farbstoffe Nebenwirkungen haben.
Eine Alternative stellt die Multiphotonen-Bildgebung dar. Die FAU-Forscher wollen die Technik derart verkleinern, dass sie in Endoskope oder sogar in Nadeln passt. Außerdem arbeiten sie an einem Multiphotonen-Atlas, in dem sie die Gewebeveränderungen, die bislang noch viele Rätsel aufgeben, beschreiben wollen.
Weitere Informationen:
Jeanette Hefele
Tel. 09131/85-23269
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