Was passiert bei einer Sonnenfinsternis?
Am Freitag, 20. März, ist in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten. Sie beginnt gegen 9.30 Uhr und dauert gute zwei Stunden an. Die größte Bedeckung der Sonne ist etwa um 10.30 Uhr zu beobachten. Im Gespräch mit FAU aktuell erklärt Prof. Dr. Ulrich Heber von der Karl-Remeis-Sternwarte in Bamberg, dem Astronomischen Institut der FAU, wie es zu einer Sonnenfinsternis kommt und wie die Menschen früher darauf reagiert haben.
Herr Professor Heber, was genau passiert bei einer Sonnenfinsternis?
Es kommt zu einer Sonnenfinsternis, wenn der Mond zwischen die Sonne und die Erde tritt. Die Sonnenscheibe wird abgedeckt. Wenn der Mond die Sonne komplett verdeckt, spricht man von einer totalen Sonnenfinsternis. Das ist auch am Freitag der Fall. Da der Schattenwurf des Mondes auf der Erdoberfläche sehr schmal ist, ist die Totalität nur in einem engen Streifen im hohen Norden (Färöer Inseln, Swalbard bis in die Nähe des Nordpols) sichtbar. In unseren Breitengraden ist noch ein Teil der Sonne zu sehen, es werden bis zu etwa 70 Prozent überdeckt. Das ist ganz eindrucksvoll, obwohl es kaum dunkler wird, als wenn eine Wolke vor die Sonne tritt.
Wie haben die Menschen in der Vergangenheit auf eine Sonnenfinsternis reagiert?
Eine Sonnenfinsternis ist ein dramatisches Ereignis, besonders wenn man nicht weiß, wodurch es verursacht wird. Sonnenfinsternisse haben in der Antike daher zu Panik geführt. Die Sonne hat bei vielen Kulturen eine wichtige Rolle (nicht zu als göttliche Wesen) gespielt, etwa in Ägypten oder bei den Maya. Sie haben die Sonnenfinsternis als schlechtes Omen interpretiert, als Warnzeichen für kommende Katastrophen.
Wann hat sich das geändert?
Die alten Griechen haben bereits etwa 580 v. Chr. den Mond als Ursache für eine Sonnenfinsternis ausgemacht und Thales vom Milet soll sogar eine vorhergesagt haben, allerdings gab es damals nur eine kleine akademische Elite. In der breiten Öffentlichkeit hat sich das Wissen erst in der Renaissance verbreitet.
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