Salz schützt vor Eindringlingen

(Bild: panthermedia.net/stocksolutions)
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Forscher entdecken positive Wirkung im menschlichen Körper

Wer viel Salz isst, hat ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, an der das Universitätsklinikum Erlangen, die FAU sowie die Universität Regensburg und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin beteiligt sind, fand nun heraus, dass ein hoher Salzgehalt in der Haut jedoch durchaus positiv sein kann: Er schützt den Organismus vor eindringendenden Mikroorganismen. Ihre Ergebnisse haben sie jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ veröffentlicht.*

Die Wissenschaftler des DFG-Sonderforschungsbereichs „Strategien der zellulären Immunintervention“ (Sprecher des SFB 643: Prof. Dr. med. Gerold Schuler) beobachteten, dass Mäuse an wunden Hautstellen eine ungewöhnlich hohe Menge an Natrium aufwiesen. Daraufhin prüften sie, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Infektion und einer Salzanreicherung in der Haut gibt. Sie stellten fest, dass eine extrem salzige Ernährung die lokale Immunabwehr der Tiere stärkte. Mit Hilfe der Kollegen an der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen führten sie in der Folge eine Patientenstudie durch, die die Ergebnisse aus dem Labor bestätigte.

Heißt das nun, zu viel Salz im Essen ist doch nicht so ungesund? Nein, betonen die Projektleiter Prof. Dr. Jens Titze und Prof. Dr. Jonathan Jantsch, die mittlerweile an der Vanderbilt University, USA, und dem Universitätsklinikum Regensburg tätig sind. Die negativen Folgen sind durch zahlreiche Studien belegt. Jedoch könne es sein, dass einige der Patienten mit schwer heilenden Wunden Salzspeicherprobleme haben. Ob in solchen Fällen möglicherweise eine erhöhte Salzaufnahme durch die Nahrung, eine Infusion oder eine Wundauflage hilfreich sind, müssen weitere Studien zeigen. Ebenfalls soll in weiteren Untersuchungen erforscht werden, wie die Salzspeicher bei älteren Menschen mobilisiert werden können und Herzkreislauferkrankungen vorgebeugt werden kann.

*doi:10.1016/j.cmet.2015.02.003

Weitere Informationen:

Prof. Dr. med. Gerold Schuler
Tel.: 09131/85-33661
chefsekretariat.de@uk-erlangen.de