Wie bitte, Tocharisch?

Stühle (Bild: Veer)
Bild: Veer

Erstes Indogermanistisches Forschungskolloquium in Erlangen

Was hat die griechische Sprache mit der iranischen zu tun? Inwiefern sind Latein und Litauisch verwandt? Und was hat es mit Tocharisch auf sich, das in Westchina gesprochen wurde? Fragen wie diese werden auf dem Ersten Indogermanistischen Forschungskolloquium an der FAU am 26. und 27. März 2015 diskutiert. Alles dreht sich um die indogermanische Sprachfamilie, zu der beispielsweise auch Sanskrit sowie die keltischen, germanischen und slawischen Sprachen gehören. Alle diese Sprachen sind genetisch verwandt, das heißt, sie können auf eine gemeinsame Grundsprache zurückgeführt werden, die allerdings nicht überliefert ist.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus zehn Ländern stellen während der Tagung am Erlanger Institut für Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft ihre aktuellen Forschungsprojekte vor. Auf der Themenliste stehen beispielsweise altindogermanische Ritualfachsprache, griechische Chorlyrik, Erkenntnisse zu den im 2. und 1. Jahrtausend vor Christus in Anatolien gesprochenen Sprachen Luwisch, Lykisch und Lydisch oder Strategien der Satzverknüpfung im Jungavestischen, der Sprache der Priester des Zoroastrismus, den Zarathustra begründete. „Die erste Veranstaltung dieser Art am renommierten Erlanger Lehrstuhl bildet den Auftakt zu einer Reihe von internationalen Forschungskolloquien, die künftig besonders die Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses an wechselnden Tagungsorten fördern sollen,“ erklären die Organisatoren Dr. Thomas Steer (FAU) und Florian Sommer (Universität Zürich).

Das Erste Indogermanistische Forschungskolloquium beginnt am Donnerstag, 26. März 2015, um 9.15 im Philosophischen Seminargebäude III (Kochstraße 6a, Räume 003 & 004). Die Vorträge werden auf Deutsch und Englisch gehalten werden. Eine kurzfristige Teilnahme ist möglich; die Anmeldung (Eintritt 5 Euro) erfolgt unkompliziert direkt vor Ort.

Weitere Informationen:

Dr. Thomas Steer
Tel.: 09131/85-22404
thomas.steer@fau.de