Präsidialer Stabwechsel
Joachim Hornegger übernimmt das Amt des Präsidenten der FAU von Karl-Dieter Grüske
Mit einem fulminanten Festakt mit 800 Gästen im kreativ illuminierten Audimax hat die FAU den langjährigen Präsidenten Professor Dr. Karl-Dieter Grüske in den Ruhestand verabschiedet und die Amtseinführung von Professor Dr. Joachim Hornegger gefeiert.
„Das Schöne an der Universitas der Wissenschaften ist, dass sie nie fertig ist, immer auf Zukunft getrimmt – auch dort, wo sie die Vergangenheit erforscht“, erklärte der neue Universitätspräsident in seiner Antrittsrede. In seiner Amtszeit wolle er einerseits die angestoßenen Prozesse – wie Umbau von Strukturen, Bauvorhaben, Qualitätsprozesse – in Ruhe weiter voranbringen, andererseits aber auch zu einer neuen Qualität des Miteinanders an der FAU finden: „Wir brauchen eine neue Willkommenskultur für die hochqualifizierten Menschen, die sich an uns binden wollen: von den Studierenden über die Professorinnen und Professoren bis hin zu all jenen, die diese Universität technisch und organisatorisch am Laufen halten. It’s all about people“, führte Hornegger aus.
(Alle Bilder: FAU/Kurt Fuchs)
Damit die FAU in den Köpfen der Menschen als „freundlich und attraktiv“ “ wahrgenommen werde, brauche es auch die Unterstützung aus der Landespolitik und aus der Region: „Es sind oft auch die Soft Skills einer Universitätsstadt, die den Ausschlag zum Kommen und zum Bleiben geben“, schloss er.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Christoph Korbmacher, Vizepräsident für Internationale Angelegenheiten der FAU, hatte zunächst der Bayerische Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Dr. Ludwig Spaenle, die Ära Grüske als Erfolgsgeschichte gewürdigt: „Die FAU ist in der Amtszeit von Prof. Grüske endgültig im Kreis der Forschungsuniversitäten Europas angekommen und hat sich auf etlichen Gebieten der globalen Wissenschaftswelt erfolgreich etabliert.“
Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, nahm in seinem Grußwort vor allem Bezug auf Grüskes Bestrebungen, die fächerübergreifende Vernetzung an der Universität auch durch bedeutende Baumaßnahmen zu flankieren und somit auch die Ansiedlung hochkarätiger außeruniversitärer Forschungseinrichtungen zu befördern. „Sie haben die FAU hin zu einer Hochschule mit Profil geführt“, sagte der Minister.
„Insgesamt zogen wir und der Präsident oft an einem Strang, zum Beispiel beim Semesterticket“, erklärte Carolin Kister als Sprecherin der Studierendenvertretung, auch wenn es hin und wieder ein Tauziehen gegeben habe. Dem Nachfolger Hornegger, den sie bisher als „Teamplayer“ erlebt habe, gab Kister eine Wunschliste von Themen mit auf den Weg, die die Studierenden gerne auf der Agenda sähen.
In ihrer humorvollen Laudatio illustrierte Prof. Johanna Haberer, ehemalige Vizepräsidentin für Lehre, in zwölf märchenhaften Bildern Grüskes Aktivitäten und hob hervor: „In dem alltäglichen Wahnsinn, den ein Unipräsident zu bewältigen hat, zwischen Wissenschaft und Reformen, Standortinteressen und Politik, Stimmungen und Kritik, zwischen Rankings und Akkreditierung, Studienbeiträgen, Exzellenzinitiativen, Leistungszulagen und Internationalisierung, Studentenprotesten, Gremien, Organisationen und Netzwerken, verlor dieser Präsident niemals das Ziel aus den Augen: aus einer verträumten Universität, diesem gemütlichen Gemischtwarenladen, im gefühlt ländlichen Raum weit ab von der Hauptstadt einen erstklassigen Wissenschaftsstandort zu machen, an den man gerne kommt als Student, Doktorandin, als Wissenschaftler oder Forscherin, egal woher aus der Welt: aus der Schweiz, aus den USA, aus England. Oder: An den man gerne kommt als Minister, um eine neue Forschungseinrichtung einzuweihen …“
In seiner Abschiedsrede resümierte Grüske seine dreizehnjährige Amtszeit. „Die einzige Konstante dieser Zeit war die Veränderung.“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler und dankte denjenigen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützt hatten. „Der Anstieg der Studierendenzahl von 20.000 auf fast 40.000, die Entwicklung der Drittmittel von 77 auf jährlich 180 Mio. Euro, die Vervielfachung an Prüfungen durch die Bologna-Reform, die Bearbeitung von 440 Mio. Euro an Bauvolumen in der Universität und 767 Mio. Euro im Klinikum in meiner Amtszeit, all das muss ja bewältigt werden bei kaum zunehmenden Personal – eine ungeheure Leistung aller, die an der FAU daran mitgewirkt haben“.
Seine launige Dankesrede bereicherte er um mitgebrachte Steine von wichtigen Ereignissen, die einige Meilensteine seiner Amtszeit symbolisierten: Zielführende Strategien, Internationalisierung, wissenschaftliches Umfeld, Bauten und Sanierung. Anschließend überreichte er seinem Nachfolger die Amtskette mit den Worten: „Die jetzt folgende Übergabe der Amtskette an den 154. Amtsinhaber symbolisiert den Stabwechsel, den ich mit einem wirklich guten Gefühl und großer Zufriedenheit gerne vornehme.“ Mit einem fröhlichen „Ich bin dann mal weg“ überließ er seinem Nachfolger das Podium.
Die musikalische Untermalung des Festakts übernahmen Rebecca Kunzelmann (Gesang), Ulrich Nehls (Piano), Prof. Dr. Christoph Safferling (Gesang) und Universitätsmusikdirektor Prof. Dr. Konrad Klek (Piano). Die Lichtershow gestaltete Andreas Hauslaib; für den Film, der virtuelle Grußworte vieler Wegbegleiter Grüskes enthält, zeichnet Matthias Rex verantwortlich.
Am 28. November 2014 folgte der Universitätsrat der FAU dem Vorschlag der Findungskommission und wählte Prof. Dr. Joachim Hornegger einstimmig zum Nachfolger von Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske. Die Amtszeit des 47-jährigen Informatikers beträgt laut Bayerischem Hochschulgesetz zunächst sechs Jahre. Seit 1. Oktober 2011 wirkte Hornegger als Vizepräsident für Forschung an der FAU. 2003 hatte er eine Professur für Informatik an der Technischen Fakultät übernommen und von 2009 bis 2011 als Sprecher des Departments Informatik und als Prodekan der Technischen Fakultät bereits Verantwortung in der akademischen Selbstverwaltung wahrgenommen.
Reden und Grußworte
- Begrüßung von Prof. Dr. Christoph Korbmacher
- Abschiedsrede von Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske
- Antrittsrede Prof. Dr. Joachim Hornegger
- Abschiedslaudatio Prof. Johanna Haberer
- Grußwort der Studierendenvertretung
Videoaufzeichnungen der Amtsübergabe
Weitere Informationen:
Pressestelle
Dr. Susanne Langer
Tel.: 09131/85-70200
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