Humboldt-Stipendiaten bzw. -Preisträger an der FAU
Jährlich kommen mehrere renommierte Wissenschaftler sowie vielversprechende Nachwuchswissenschaftler an die FAU, um hier zusammen mit ihrem Gastgeber an neuen Forschungsprojekten zu arbeiten. Gefördert wird dieser Austausch von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, in Form eines Stipendiums oder eines Forschungspreises.
Dr. Duo Xu, Lehrstuhl für Strömungsmechanik
Turbulente Strömungen sind allgegenwärtig im Ingenieurwesen und der Natur. Sie vermischen Luft und Benzin in einem Motor, erhöhen aber auch den Energiebedarf von Schiffen und Flugzeugen wegen der starken Reibungskräfte. Dr. Duo Xu wird während seiner Zeit an der FAU – sein Gastgeber ist Prof. Dr. Marc Avila, Lehrstuhl für Strömungsmechanik – erforschen, wie sich Turbulenzen beherrschen lassen. Ziel der Forschung ist die Entwicklung von genauen Kriterien zur Vorhersage des Turbulenzübergangs in pulsierenden Strömungen. Solche Strömungen kommen zum Beispiel in der Lunge beim Ein- und Ausatmen oder in industriellen Rohrleitungen vor. Numerische Berechnungen werden den Schwerpunkt dieser Arbeit bilden, begleitet von Experimenten in Kooperation mit Prof. Dr. Björn Hof vom Institute of Science and Technology Austria.
Duo Xu studierte in Peking an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften sowie der Universität für Luft- und Raumfahrt. 2012 promovierte er an der Purdue University im amerikanischen Indiana. Bevor im September an die FAU kam, hatte er eine Stelle als Postdoctoral Fellow am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen inne.
Dr. Chie Hashimoto, Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie
An der FAU wird Dr. Chie Hashimoto mithilfe synthetischer Peptide das Wechselspiel zwischen Proteinen des AIDS-Virus HIV-1 und dessen Rezeptoren auf der Zelloberfläche erforschen, um die molekularen Mechanismen dieser Interaktionen besser zu verstehen und daraus neue therapeutische Zugänge ableiten zu können. Im Mittelpunkt ihres Interesses stehen dabei die zur Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCR) gehörenden Chemokinrezeptoren CXCR4 und CCR5. HIV-Viren nutzen GPCR als Bindungsstellen für den Eintritt in die Zelle.
Dr. Chie Hashimoto erwarb ihren Master-Abschluss an der Graduate School of Biomedical Science der Tokyo Medical and Dental University, wo sie auch ihre Doktorarbeit anfertigte. Das Stipendium der Humboldt-Stiftung ermöglicht es ihr, für zwei Jahre als Postdoktorandin am Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie der FAU zu forschen. Ihre Gastgeberin ist Prof. Dr. Jutta Eichler. Gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes in Deutschland hatte Dr. Hashimoto die Gelegenheit, beim diesjährigen Treffen der Nobelpreisträger in Lindau einige der weltbesten Wissenschaftler persönlich kennenzulernen.
Dr. Jiayi Zhang, Lehrstuhl für Digitale Übertragung
Während seiner Zeit am Lehrstuhl für Digitale Übertragung will Dr. Zhang zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Gerstacker und dem Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Robert Schober die Relais-Kommunikation weiterentwickeln. Relais-Stationen ermöglichen die Übertragung von Funksignalen über weitere Strecken als es mit einer Basisstation ohne zugeordnete Relais-Stationen möglich wäre. Dazu wird das Signal vom Relais weitergereicht, d.h. empfangen und wieder ausgesendet. Dr. Zhang konzentriert seine Forschungen dabei unter anderem darauf, die Verzögerung der Funkübertragung zu minimieren und Kriterien zu entwickeln, wie aus einer Vielzahl von vorhandenen Relais-Stationen die beste für den jeweiligen Teilnehmer ausgewählt werden kann. Zudem erforscht Zhang, wie die bald in der Praxis zum Einsatz kommenden Viel-Antennen-Systeme mit Relaisbasierter Übertragung kombiniert werden können, um die Übertragungsrate zu steigern.
Jiayi Zhang hat seinen Bachelor- und Masterabschluss in Kommunikations- und Informationssystemen an der Beijing Jiaotong University gemacht. Von August 2012 bis August 2013 war er Visiting Ph.D. Student der Communications Research Group an der Universität Southampton (UK). Seit September 2014 ist er als Humboldt-Stipendiat an der FAU.
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