In der Schule Uniluft schnuppern

Schülerin (Bild: Panthermedia)
Die FAU unterstützt mit dem Schülerkontaktstudium Schülerinnen und Schüler im wissenschaftlichen Arbeiten. (Bild: Panthermedia)

FAU unterstützt Gymnasiasten bei ihrer Abschlussarbeit

Wie werden Schüler an Gymnasien auf ein Studium vorbereitet? In Bayern geschieht dies unter anderem durch die sogenannten W-Seminare, in denen den Schülern wissenschaftliches Arbeiten nähergebracht wird. Die FAU will mit ihrem neuen Schülerkontaktstudium Schulen dabei gezielt unterstützen: Erfahrene Tutoren begleiten Schülerinnen und Schüler aus W-Seminaren – von den ersten Vorbereitungen zur Seminararbeit bis zu deren Abgabe ein halbes Jahr später.

Nach der Einführung des achtstufigen Gymnasiums in Bayern hat sich ein seit langem bestehendes Problem an Universitäten verschärft: Häufig bringen Abiturienten wenig praktische Erfahrung mit, wenn es darum geht, angelesenes Wissen und eigene Thesen in einer wissenschaftlichen Arbeit darzulegen. Die eigens dafür eingerichteten W-Seminare, die alle Schüler in ihren letzten beiden Jahren am Gymnasium belegen müssen, sollen Abhilfe schaffen. Jedoch reicht die dafür vorgesehene Zeit oft nicht aus.

Universitäten versuchen daher, Defizite von Schülern und Studienanfängern auf ganz verschiedene Weise selbst auszugleichen. Die FAU zum Beispiel bietet unter anderem Bibliotheksführungen, Orientierungskurse vor und während der ersten Semester, Beratungen oder ein spezielles Online-Portal für Studienanfänger an. Seit diesem Jahr neu an der FAU ist das Schülerkontaktstudium (SKS), das die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Gymnasien weiter intensivieren wird. Die Teilnehmer der W-Seminare lernen dabei von studentischen und wissenschaftlichen Tutoren, wie eine Seminararbeit aufgebaut sein muss. Dafür kommen die Schüler mit ihren Lehrern alle drei Monate einen halben Tag an die FAU, insgesamt an drei Terminen, die jeweils durch enge Zusammenarbeit mit den Lehrern vor- und nachbereitet werden.

In der ersten Sitzung stehen Grundlagen wie die wissenschaftliche Arbeitsweise des jeweiligen Fachs, Zitierweisen oder der Aufbau eines Exposés auf dem Programm, die an konkreten Beispielen und Vorbildern in individueller Beratung nahe gebracht werden. Beim zweiten Termin folgen Übungen zum Zitieren, zur Literaturrecherche oder zur Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit. Parallel besprechen die Tutoren mit jedem Schüler einzeln vorab eingereichte Exposés, Gliederungen, Probeseiten und Literaturverzeichnisse.

Thema des letzten Termins, der etwa sechs Wochen vor Abgabe der Arbeit stattfindet, sind wichtige Formalia, die Bibliographie sowie die Vorbereitung auf die Präsentation der Arbeit. „Natürlich ist es sinnvoll, dass die Schülerinnen und Schüler eines W-Seminars für alle drei Termine nach Erlangen kommen, jedoch können W-Seminare auch nur an einer Sitzung teilnehmen oder später einsteigen“, erklärt Prof. Dr. Boris Dreyer, Professor für Alte Geschichte und Initiator des SKS.

Am Anfang des Schülerkontaktstudiums stand im Juli 2013 ein Pilotversuch mit zwei Gymnasien aus Schwabach und Scheinfeld für W-Seminare in den Fächern Geschichte und Latein, für den Lehrer die Konzeption mitentwickelt und die ganz spezifischen Bedingungen und die Bedürfnisse der Schüler in die Konzeption eingebracht haben. Nach der positiven Resonanz von Seiten der Lehrer und Schüler, startete das SKS im März dieses Jahres mit den Fächern Geschichte, Englisch, Deutsch, Latein und Griechisch. Mittlerweile werden fast alle Fächer, die sich derzeit an der FAU als Lehramt für Gymnasium studieren lassen, angeboten. Ende September schließt diese erste SKS-Runde mit der letzten Sitzung ab. Rund 12 W-Seminare von sechs Schulen aus der Region haben bislang am SKS teilgenommen.

Im März 2015 beginnt die neue Runde des Schülerkontaktstudiums. Lehrkräfte, die Interesse haben, mit ihrem W-Seminar am SKS teilzunehmen, erhalten weitere Informationen bei Projektkoordinator Johannes Walter, Tel.: 09131/85-22466, johannes.w.walter@fau.de sowie unter www.kontaktstudium.fau.de.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Boris Dreyer
Tel.: 09131/85-25768
boris.dreyer@fau.de