Fernwärme für die FAU
Stadtwerke Erlangen beliefern das Südgelände
Neuordnung der Wärmeversorgung auf dem Südgelände der FAU: Die Stadtwerke Erlangen werden auf 20 Jahre die Uni mit Fernwärme beliefern. Anfang der Woche kam die Zustimmung des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zum Liefervertrag – damit sind die vertraglichen Voraussetzungen für die Wärmeversorgung geschaffen. Ganze 142 Millionen Euro umfasst das Volumen der Vereinbarung für die kommenden zwei Dekaden.
Mehr als drei Jahre dauerten die Verhandlungen an – nun konnten FAU-Altkanzler Thomas A.H. Schöck, die neue Kanzlerin Dr. Sybille Reichert endlich mit Wolfgang Geus, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Erlangen, auf den Vertrag anstoßen. Auch Alt-OB Dr. Siegfried Balleis und Marlene Wüstner, Rechtsreferentin der Stadt Erlangen, hoben ihr Glas – hatten sie doch von Seiten der Stadt Erlangen das Projekt ebenfalls entscheidend mit vorangetrieben.
Hintergrund zur Neuordnung der Wärmeversorgung: Die FAU betreibt auf dem Südgelände ein eigenes Heizkraftwerk, um die Technische und die Naturwissenschaftliche Fakultät, die dort beheimatet sind, mit Wärme zu versorgen. Doch die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen: Über 40 Jahre alt ist das Heizwerk und das Nahwärmenetz der Uni und entspricht – sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter Umweltgesichtspunkten – nicht mehr den Anforderungen. Für eine Sanierung des Heizwerks müssten allein 25 Mio. Euro investiert werden. Daher wurde eine Wirtschaftlichkeitsstudie in Auftrag gegeben in welcher die Fremdversorgung durch die Erlanger Stadtwerke und eine künftige Eigenversorgung der Universität durch die Errichtung eines Blockheizkraftwerks gegenübergestellt wurde. Hierbei hat sich die Fremdversorgung durch die Stadtwerke als die wirtschaftlichere Variante herauskristallisiert.
Bis die Wärmeversorgung des Südgeländes durch die Stadtwerke aufgenommen werden kann, werden noch ca. zwei Jahre vergehen, da in den Liegenschaften der Universität die Heizzentralen umgestellt werden müssen sowie das bestehende Fernwärmenetz teilweise saniert bzw. neu verlegt werden muss. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme belaufen sich auf über 10 Mio. Euro. Hierin umfasst sind auch die Stilllegung und der Rückbau des bestehenden Heizkraftwerks der FAU nach der Umstellung der Wärmeversorgung. Eine Genehmigung des Bauantrags durch das Bayerische Finanzministeriums steht noch aus.
Besonders wegweisend ist das Projekt unter Umweltgesichtspunkten: Durch die Vereinbarung werden immense Mengen an CO2-Emmissionen eingespart – ein wichtiger Beitrag zur Energiewende.