Preiswürdige Lehre an der FAU
Kooperation mit Evangelischer Hochschule Nürnberg ausgezeichnet
Drei Studiengänge, zwei Hochschulen und ein Preis: Für ein kooperatives Lehrprojekt sind die Evangelische Hochschule Nürnberg (EVHN) und der Lehrstuhl für Religionspädagogik der FAU heute vom bayerischen Wissenschaftsministerium in Neu-Ulm mit dem Preis für herausragende Lehre ausgezeichnet worden. Das Besondere daran: Eigentlich ist der Preis eine Auszeichnung für Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern, doch in diesem Jahr wird ein gemeinsames Lehrprojekt einer Hochschule und einer Universität prämiert.
„Die Qualität der Lehre ist der entscheidende Schlüssel für eine gute Bildung unserer jungen Menschen. Das gilt natürlich nicht nur für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften, sondern für alle Einrichtungen der bayerischen Bildungslandschaft – von den Schulen bis zu den Universitäten“, betonte Ministerialdirektor Dr. Adalbert Weiß, der in Vertretung von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle die Preise übergab.
Erstmals erhielt ein Lehrstuhl der FAU diesen Preis – gemeinsam mit der EVHN. Als sehr lobenswert hob die Jury den interdisziplinären Charakter sowie die Zusammenarbeit zweier ansonsten sehr getrennter Hochschularten hervor. Am Seminar „Religiöse Bildung im Übergang vom Elementar- zum Primarbereich“ nahmen nämlich Bachelorstudierende aus drei verschiedenen Studiengängen von EVHN und FAU teil und zwar angehende Elementar-, Grundschul- und Religionspädagogen. Neben gemeinsamen Seminareinheiten wurden im Sinne des forschenden Lernens gemischte Gruppen gebildet. Diese Gruppen befragten dann in eigenen Forschungsprojekten die Kinder, Eltern, Erzieher und Lehrer darüber, was den Kindern beim Übergang von der Kita in die Grundschule geholfen hätte. Begleitet wurden die Studierenden dabei jeweils von einem Dozenten. Am Ende präsentierten die jungen Frauen und Männer ihre Ergebnisse im Rahmen des Pädagogischen Fachtages der EVHN öffentlich. „Eine außergewöhnliche Kombination, die die Theorie-Praxis-Verknüpfung deutlich im Blick hat“ nennt Prof. Dr. Kathrin Winkler, Fakultät für Religionspädagogik, Bildung und Diakonik der EVHN, das gemeinsame Lehrkonzept.
„Es war deutlich zu merken, dass die Studierenden sehr aktiv und interessiert an der Sache arbeiteten und stolz waren, eigene neue Forschungsergebnisse präsentieren zu können“, sagt Prof. Dr. Manfred Pirner, Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik an der FAU. Aus dem Seminar ist mittlerweile sogar ein Forschungsprojekt zur Bedeutung von Einschulungsgottesdiensten für den Übergang von Kindergarten zu Grundschule entstanden. Und Prof. Dr. Roswitha Sommer-Himmel, Fakultät Sozialwissenschaften der EVHN, fügt hinzu: „Wenn wir die späteren Fachkräfte schon im Studium zusammenbringen und diese sich als Teams fachlich auseinandersetzen, entsteht ein Mehrwert an fachlichem Wissen, gerade im Hinblick des Perspektivwechsels – wie arbeitet eine Lehrerin, wie arbeitet eine Frühpädagogin oder Erzieherin.“
Der Preis für herausragende Lehre wird alle zwei Jahre vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst an Einzelpersonen und für Lehrprojekte an Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) vergeben. Jede HAW kann dafür Personen und Projekte auf Basis einer Auswahl durch Studierende vorschlagen. Eine Jury wählt aus diesem Kreis dann die Preisträger aus. Gesucht sind Lehrkonzepte, die dem aktuellen wissenschaftlichen Stand der Lernforschung entsprechen und die ausgezeichneten Professoren und Professorinnen müssen u.a. gut erklären können, beliebt und gut evaluiert worden sein.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Manfred Pirner
Tel.: 0911/5302-549
manfred.pirner@fau.de