Abgesandte der Juristischen Fakultät in Izmir zu Besuch an der FAU

Prof. Dr. Hans Kudlich (FAU), Ilker Tepe (Universität Izmir), Dr. Pinar Bacaksiz, Generalkonsul Asip Kaya (Türkisches Generalkonsulat Nürnberg), Prof. Dr. Veli Özer Özbek (Universität Izmir), Dr. Mustafa T. Oğlakcıoğlu (FAU) mit Prof. Dr. Mehmet Nihat Kanbur (Akdeniz Universität Antalya), Assistenten der Universität Izmir und Studierenden der FAU (Bild: Hans Kudlich).
Prof. Dr. Hans Kudlich (FAU), Ilker Tepe (Universität Izmir), Dr. Pinar Bacaksiz, Generalkonsul Asip Kaya (Türkisches Generalkonsulat Nürnberg), Prof. Dr. Veli Özer Özbek (Universität Izmir), Dr. Mustafa T. Oğlakcıoğlu (FAU) mit Prof. Dr. Mehmet Nihat Kanbur (Akdeniz Universität Antalya), Assistenten der Universität Izmir und Studierenden der FAU (Bild: Hans Kudlich).

Was das türkische Strafrecht ausmacht, erklärten kürzlich Rechtswissenschaftler der Dokuz-Eylül-Universität in Izmir Studierenden der FAU in Erlangen. Auf einer vom Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie der FAU in Kooperation mit der Forschungsstelle für Türkisches Recht organisierten Veranstaltung gaben sie Studierenden der FAU eine Einführung in die Terminologie und Systematik des türkischen Strafrechts und planten künftige gemeinsame Projekte. Auch der türkische Generalkonsul in Nürnberg, Asip Kaya, war zu diesem Anlass anwesend.

Die Beziehung zwischen der Juristischen Fakultät in Izmir und dem Lehrstuhl von Prof. Kudlich bestehen schon länger: So war im letzten Herbst ein Assistent aus Izmir zu einem dreimonatigen Forschungsaufenthalt an der FAU, und Dr. Mustafa T. Oğlakcıoğlu, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls, war bereits vorher mit Erlanger Studierenden in Izmir, um dort an einer Konferenz teilzunehmen. Auf dieser haben sich die Studierenden der FAU mit türkischen Studierenden verschiedener Fakultäten darüber ausgetauscht, wie bestimmte strafrechtliche Angelegenheiten in Deutschland geregelt sind und anschließend mit ihnen diskutiert, wie die entsprechenden Sachverhalte im türkischen Strafrecht zu bewerten sind. Das Interesse am deutschen Strafrecht in der Türkei ist sehr groß, nachdem im „neuen“ Strafgesetzbuch 2005 an vielfach die deutsche Systematik übernommen worden ist.

In Deutschland müssen Jura-Studierende Kurse in ausländischer Rechtssprache absolvieren. In diesen Kursen geht es nicht nur um den Spracherwerb, sondern auch um Rechtsfragen des jeweiligen Landes. Im Unterricht zur türkischen Rechtssprache steht das Zivilrecht stark im Vordergrund. Die Vorträge der Juristen aus Izmir stellten daher für die Studierenden eine Möglichkeit dar, sich auch über das türkische Strafrecht zu informieren. „Das kann ihnen von Vorteil sein, wenn sie im Berufsleben türkischsprachige Klienten betreuen oder in der grenzüberschreitenden Beratung tätig sein wollen“, berichtet Prof. Dr. Hans Kudlich, Leiter des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie der FAU.

Der Austausch mit der Juristischen Fakultät in Izmir soll in Zukunft weiter vertieft werden, um zum Beispiel bei rechtsvergleichenden Projekten stärker zusammenzuarbeiten. Auch Tagungen sind geplant und die Übersetzung eines von Kudlich verfassten Lehrbuchs zum Allgemeinen Teil des Strafgesetzbuches, das auch den türkischen Juristen zugänglich gemacht werden soll.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Hans Kudlich
Tel.: 09131/85-22248
hans.kudlich@jura.uni-erlangen.de