Die FAU wünscht fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr…
…merry christmas and a happy new year, joyeux noël et bonne année, boas festas e feliz ano novo, feliz navidad y próspero año nuevo, god jul och ett gott nytt år, veselé vánoce a šťastný nový rok 2014!
Liebe Studierende, Mitglieder, Freunde und Förderer der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,
2013 neigt sich dem Ende zu, und wir freuen uns auf einige besinnliche und ruhige Tage rund um das Weihnachtsfest und den Ausklang des alten Jahres. Und auch wenn uns jedes Weihnachten aufs Neue das Gefühl beschleicht, das Jahr sei besonders gerast – für 2013 gilt dieses Gefühl, gerade für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, in hohem Maße. So vieles hat sich in den vergangenen Monaten ereignet: Einerseits war 2013 eines der erfolgreichsten Jahre der FAU überhaupt, andererseits mussten wir uns Herausforderungen stellen, mit denen wir nicht gerechnet hatten. Immer aber waren die Dinge in Bewegung und haben unsere Universität – insgesamt gesehen – vorangebracht.
Lassen Sie mich rückblickend nur einige Ereignisse exemplarisch herausgreifen – und selbstverständlich fange ich mit den Erfolgen an, auf die wir als FAU zu Recht stolz sind.
Ganz oben auf der Liste der erfreulichen Ereignisse: Es ist uns 2013 gelungen, unsere Ziele zur Energieforschung an der FAU in vollem Umfang zu erreichen. Denken Sie an unsere Grafik, in der die verschiedenen Forschungseinrichtungen rund ums Thema Energie wie Zahnräder ineinandergreifen und gemeinsam einen leistungsfähigen Motor bilden für die Energieforschung an der FAU. Waren zu Beginn des Jahres noch einige Rädchen als „geplant“ markiert, ist das Bild nun vollständig:
Der Forschungsverbund „Green Factory Bavaria“, an dem die FAU mit sieben weiteren Hochschulen in Bayern und den Fraunhofer-Instituten in Augsburg und Bayreuth an energieeffizienten Produktionstechniken forscht, hat im April offiziell die Arbeit aufgenommen.
Das Anwenderzentrum „VerTec“ am Zentralinstitut für Neue Materialien und Prozesstechnik in Fürth konnte im Mai offiziell eröffnet werden: Dort können Forscher der FAU mittels additiver Fertigung komplizierte verfahrenstechnische Bauteile auf äußerst effiziente Weise herstellen.
Nach der Grundsteinlegung für unser neues Max-Planck-Institut folgte der Höhepunkt im August: Die FAU, das Helmholtz-Forschungszentrum Jülich und das Helmholtz-Zentrum Berlin gründen gemeinsam das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien. Dort führen die drei Einrichtungen ihre Kompetenzen auf dem Feld der regenerativen Energien zusammen.
Und schließlich nimmt im Dezember der Nuremberg Campus of Technology als gemeinsame Forschungsplattform von FAU und TH Nürnberg den Betrieb auf, um an den großen Forschungsfragen für eine zunehmend urbanisierte Gesellschaft zu arbeiten.
Doch nicht nur unsere Energieforscher haben sich im vergangenen Jahr einmal mehr als preiswürdig erwiesen: Fünf hochdotierte Grants des European Research Council gingen an die FAU und ermöglichen unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Spitzenforschung in ihrem jeweiligen Fachgebiet. Ich möchte an dieser Stelle nochmals den Preisträgern Prof. Dr. Patrick Schmuki, Prof. Dr. Gerd Leuchs und Prof. Dr. Ana Smith sowie Prof. Dr. Peter Hommelhoff und Prof. Dr. Aldo Pratelli ganz herzlich gratulieren.
Solche Lorbeeren sind noch aus einem anderen Grund erfreulich: Exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler machen die FAU attraktiv für junge Menschen und ziehen Studierende an. Mit knapp 38.000 Studierenden zum Wintersemesters 2013/2014 bricht die FAU ihren bisherigen Rekord – und das, obwohl der doppelte Abiturjahrgang längst integriert werden konnte.
Freilich ist mit einer so hohen Zahl an Studierenden auch eine große Herausforderung und Verantwortung verbunden – und die Verpflichtung, Studiengänge von höchster Qualität anzubieten. Nicht zuletzt aus diesem Grunde hat die FAU ein aufwändiges Akkreditierungsverfahren in Angriff genommen, um ihr Qualitätsmanagementsystem – zunächst für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften – einer externen Evaluation zu unterziehen. Das Ergebnis war mehr als erfreulich: Akkreditierung ohne Auflagen. Die FAU ist damit die erste Universität in Bayern mit diesem Akkreditierungssiegel auf Systemebene. Nun nehmen wir das nächste Ziel in Angriff: die Systemakkreditierung für die gesamte Universität. Und auch hier gibt es schon erste gute Nachrichten: Die Zulassung zum Verfahren haben wir vor wenigen Wochen erhalten.
Schließlich möchte ich noch einen weiteren Erfolg aus der Forschung ansprechen: In ihrer Emerging Fields Initiative fördert die FAU bekanntlich wissenschaftliche Spitzenprojekte in Themenfeldern, die interdisziplinär angelegt und gerade erst im Entstehen sind. Vor knapp zwei Jahren begannen neun aussichtsreiche Förderprojekte im Rahmen der Emerging Fields Initiative (EFI) ihre Arbeit. Eine Gutachterkommission stellte jetzt Bestnoten aus: Alle Projekte werden für weitere zwölf Monate gefördert. Die Universität stellt dafür insgesamt zwei Millionen Euro aus Overhead-Mitteln zur Verfügung. Darüber hinaus konnten sich neun neue Projekte für eine Förderung im Rahmen der Emerging Fields Initiative qualifizieren. Für sie hat die FAU insgesamt rund sechs Millionen Euro für die ersten beiden Förderjahre bewilligt. Wir stellen diese Projekte einer breiteren Öffentlichkeit im Rahmen von regelmäßigen Vorträgen in Erlangen und Nürnberg vor.
Bei aller Freude über die vielen große und kleinen Erfolge war 2013 aber auch ein Jahr, in dem wir die eine oder andere Unwegsamkeit bis hin zu Krisen überwinden mussten – und einige Sorgen werden uns bis ins kommende Jahr begleiten. Eine unerwartete Notsituation ereilte uns im Sommer, als im Philosophischen Seminargebäude in der Erlanger Kochstraße 4 ein großes Stück der Decke herunterbrach und den darunter liegenden Arbeitsplatz verschüttete. Eine Gebäudeprüfung zeigte das gesamte Ausmaß der Baumängel, das Gebäude musste von heute auf morgen gesperrt werden, Lehrende und Studierende standen ohne Büros, Bibliotheken, Seminarräume da. Es galt, innerhalb kürzester Zeit Ausweichquartiere zu finden – eines davon bot sich durch einen glücklichen Zufall in Tennenlohe, wo ein Bürogebäude kurzfristig angemietet werden konnte. Zwar konnten wir – durch Flexibilität, Pragmatismus und Langmut aller Beteiligten und einen gemeinsamen Kraftakt, für den ich mich noch einmal bedanken möchte – sicherstellen, dass der Betrieb zum Wintersemester in vollem Umfang aufrechterhalten wurde. Doch bis heute hat sich die Situation nur zum Teil entspannt, Studierende und Lehrpersonal müssen mitunter noch lange Wege in Kauf nehmen, und an manchen Stellen knirscht es noch ein wenig im Getriebe des Lehrbetriebs. Ich danke allen, die durch diese Verhältnisse in hohem Maße beeinträchtigt waren, dass sie mit Verständnis und Hilfsbereitschaft reagiert haben. Insgesamt ist der Sanierungsstau durch die strukturelle Unterfinanzierung aller Universitäten auf eine immense Summe angewachsen – es fehlt an allen Ecken und Enden, nicht nur in der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie.
Doch fest steht: Das kommende Jahr wird uns neue Chancen und Optionen bringen. Angefangen von einem möglichen Umzug in den so genannten Himbeerpalast, der durch den Bau eines Siemens-Campus im Süden von Erlangen frei würde, über weitere vom Freistaat finanzierte Sanierungsmaßnahmen bis hin zum Ausbau des Wissenschaftsstandorts – auch der FAU – „auf AEG“ in Nürnberg. Bereits unmittelbar nach dem Erlanger Deckensturz hatten die zuständigen Ministerien Soforthilfe geleistet – und auch unser neuer bayerischer Staatsminister für Bildung, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Dr. Ludwig Spaenle, hat bei seinem Antrittsbesuch vor wenigen Wochen seine volle Unterstützung zugesagt. Lassen Sie uns also gemeinsam zuversichtlich in das neue Jahr gehen.
Nicht zuletzt deshalb, weil sich an einem prominenten Beispiel gezeigt hat, dass manchmal doch nicht alles so heiß gegessen wird wie gekocht: Die Abschaffung von Studienbeiträgen in Bayern – die wir mit wohlbegründeter Sorge gesehen haben – hat bislang nicht die gefürchteten Einschnitte gebracht. Freilich nur deshalb, weil die Politik eine hundertprozentige Kompensation vorgenommen hat. Wir hoffen, dieses Commitment bleibt auch langfristig bestehen.
Sie sehen, 2013 war in der Tat ein ereignisreiches Jahr. Und ein ganz besonderes. Nicht zuletzt deshalb, weil wir in diesem Jahr einen ganz besonderen Mann verabschieden sollten: unseren langjährigen Kanzler Thomas A.H. Schöck, der sich – das war zumindest der Plan –nach 25 Dienstjahren in den Ruhestand zurückziehen wollte. Doch manchmal gehen die Dinge eben nicht ganz nach Plan – und wiewohl es höchst ärgerlich ist, dass der Kanzlerwechsel wegen juristischer Widrigkeiten nicht reibungslos von statten gehen kann, so beschert er uns doch wenigstens einen kleinen Aufschub, bis wir Thomas A.H. Schöck tatsächlich Lebewohl sagen müssen. Auf Bitten der Universitätsleitung hin hat er sich bereit erklärt, der FAU für eine Übergangszeit weiterhin zur Verfügung zu stehen. Wir alle danken ihm dafür und freuen uns auf die „Nachspielzeit“.
Angesichts des turbulenten Jahres könnte man sich, so meint man, nun eigentlich einmal zurücklehnen und ein wenig ruhen. Doch die FAU wäre nicht die FAU, wenn es nicht auch 2014 Ziele zu erreichen, Projekte zu verwirklichen und Strategien umzusetzen gäbe, um die Position als eine von Deutschlands stärksten Universitäten in Forschung und Lehre zu festigen und auszubauen.
Wir freuen uns darauf, die Aussicht auf ein nationales Fraunhofer-Leistungszentrum in Erlangen – dessen Nukleus die beiden Fraunhofer-Institute der Region gemeinsam mit der FAU bilden sollen – Wirklichkeit werden zu lassen. Wir haben große Pläne für den Ausbau und weitere Professionalisierung in der Lehrerbildung. Und: Wir haben eine Internationalisierungsstrategie verabschiedet, die durch ein Audit der Hochschulrektorenkonferenz evaluiert und für gut befunden wurde. Auf Basis dieser Strategie werden wir 2014 weitere Maßnahmen für die definierten Zielregionen der FAU – Brasilien, China und Südkorea – erarbeiten und umsetzen.
Zunächst aber möchte ich Ihnen allen danken – für Ihre Unterstützung, Ihr Wohlwollen und Ihren Einsatz für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im vergangenen Jahr. Gönnen Sie sich einige Tage der Ruhe und schöpfen Sie Kraft für die Dinge, die wir 2014 gemeinsam anpacken wollen. Ich wünsche Ihnen und uns allen ein frohes, besinnliches und vor allem entspanntes Weihnachtsfest 2013 und ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2014.
Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske
Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg