Leistungsmotivierte Menschen sind stressresistenter

Bild: Panthermedia
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FAU-Wissenschaftler weisen Zusammenhang in Studien nach

Menschen, die leistungsmotiviert an eine Herausforderung herangehen, schütten weniger Stresshormone aus als jene, die eine Aufgabe eher lustlos anpacken. Das haben jetzt Wissenschaftler der FAU und der Ruhr-Universität Bochum in zwei Studien zeigen können. Ihre Forschungsergebnisse haben sie jetzt im Journal of Research in Personality veröffentlicht.

In Experimenten setzten die Psychologen insgesamt 170 Freiwillige einer Situation aus, in der sie unter Druck gerieten: einem Geschicklichkeitswettkampf, bei dem jeweils zwei Probanden gegeneinander antraten, und einem simulierten Vorstellungsgespräch. Jeweils zuvor und danach bestimmten die Forscher die Menge des Stresshormons Cortisol im Speichel. Das Ergebnis: Während bei den unmotivierten Probanden während des Experiments der Pegel des Stresshormons nach oben schnellt, bleibt die Menge bei den Leistungsmotivierten konstant niedrig.

„Eine Person mit hoher Leistungsmotivation sieht in bevorstehenden Herausforderungen eine Gelegenheit, diese zu meistern. Ist jemand nicht leistungsmotiviert, nimmt er schwierige Aufgaben als Bedrohung war – und prompt wird sein Stresssystem aktiviert“, erläutert Prof. Dr. Oliver Schultheiss vom Institut für Psychologie der FAU. „Dies konnten wir in unseren Untersuchungen jetzt bestätigen.“

„Leistungsmotivierte Menschen neigen dazu, sich selbst anspruchsvolle, aber nicht zu schwere oder zu leichte Ziele zu setzen, suchen beständig nach Feedback über ihren Leistungsstand und lassen sich dabei nur ungern von anderen sagen, welche Ziele sie wie verfolgen sollen“, sagt der Psychologe. „Leistungsmotivierte sind häufig als Unternehmer und Innovatoren erfolgreich. Frühere Forschungsbefunde zeigen, dass das langfristige Fundament für das Leistungsmotiv in frühkindlichen Meisterungserfahrungen gelegt wird, also genau dann, wenn Kinder lernen altersgemäße Anforderungen selbständig zu bewältigen.“

Schultheiss gibt allerdings zu bedenken: „Das Leistungsmotiv, das wir gemessen haben, hat wenig gemein mit der Vorstellung, die jemand über sich selber hat und die man über Fragebogen erfassen könnte. Wir messen es indirekt, als typische Muster in spontanen Fantasien, und kommen so besser an die tatsächlichen Schalthebel heran, die physiologische Prozesse beeinflussen.“

Die Forschungsarbeit des Teams wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und den National Institutes of Health (USA) gefördert.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Oliver Schultheiss
Tel.: 09131/85-20880
oliver.schultheiss@psy.phil.uni-erlangen.de