Historische Drucke online untersuchen

Gelegenheitsschrift
Ein Ausschnitt aus einer digitalisierten Gelegenheitsschrift aus der Sammlung des Nürnberger Gelehrten Christoph Jakob Trew.
(Bild: UB Erlangen-Nürnberg)

Uni-Bibliothek digitalisiert 3.000 Schriften aus dem 17. Jahrhundert

Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg digitalisiert rund 3.000 kostbare Drucke aus dem 17. Jahrhundert und macht sie Nutzern weltweit zugänglich. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 280.000 Euro gefördert.

Im Mittelpunkt stehen Gelegenheitsschriften, verfasst und veröffentlicht anlässlich von Festen oder nach dem Tod von Familienangehörigen, Dissertationen und naturhistorische Werke aus der Bibliothek von Christoph Jakob Trew. Die Bibliothek des Nürnberger Gelehrten gilt mit rund 34.000 Bänden – darunter viele wertvolle Unikate – als einer der größten naturkundlichen Wissensspeicher seiner Zeit. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1768 überließ der Arzt und Botaniker die Sammlung der Universität Altdorf. Nach deren Auflösung gingen die Schätze an die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg über.

Derzeit katalogisieren die Mitarbeiter der Bibliothek insgesamt 3.000 ausgewählte Schriften. Die Medien erscheinen nicht nur im Katalog der Universitätsbibliothek, sondern auch im Bayerischen Verbundkatalog sowie im Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17). Rund 70 Prozent der Titel werden auf diese Weise zum ersten Mal in diesem Verzeichnis nachgewiesen.

Ab Oktober beginnen die Mitarbeiter die historischen Drucke zu digitalisieren. Dafür nutzen sie zwei spezielle Scanner, auf denen sich Vorlagen mit einem maximalen Öffnungswinkel von 110 Grad mittels einer speziellen Halterung konservatorisch schonend scannen lassen. Die vollständig digitalisierten Werke werden nach Ende des Projekts in zwei Jahren über die Deutsche Digitale Bibliothek auch in der virtuellen Bibliothek Europeana Nutzern weltweit zur Verfügung stehen. Gerade für Forschungen im Bereich der Sozial-, Wissenschafts- und Universitätsgeschichte sind die digitalisierten Drucke von sehr großer Bedeutung und erleichtern die wissenschaftliche Arbeit.

Weitere Informationen:

Jutta Faust
Tel.: 09131/85-22192
jutta.faust@fau.de